Venedig plant höhere Eintrittsgebühren: Tagesbesucher bis zu zehn Euro ab 2025

Venedig, eine der meistbesuchten Städte der Welt, zieht jährlich etwa 15 Millionen Touristen an. Um den Massentourismus besser zu kontrollieren, hat die Stadt eine Eintrittsgebühr für Tagesbesucher eingeführt. Nach einer erfolgreichen Testphase, in der an 29 Tagen jeweils fünf Euro Eintritt verlangt wurden und über zwei Millionen Euro eingenommen wurden, plant Venedig, diese Gebühr beizubehalten und zu erhöhen.

Ab 2025 sollen Tagesbesucher bis zu zehn Euro zahlen müssen, besonders an Tagen mit hohem Besucheraufkommen. Michele Zuin, der für die Finanzen zuständige Stadtrat, kündigte an, dass an bestimmten Tagen ein Grundtarif gelten soll, während an besonders kritischen Tagen die Höchstgebühr von zehn Euro fällig wird. Diese Maßnahme soll helfen, die Anzahl der Touristen zu verringern und die Stadt zu entlasten.

Obwohl die fünf Euro Gebühr bislang keinen großen Abschreckungseffekt hatte, erwarten die Verantwortlichen, dass die Erhöhung auf bis zu zehn Euro einen größeren Einfluss haben wird. Tourismus-Stadtrat Simone Venutini betonte, dass Venedig nach wie vor ein günstiges Reiseziel sei und höhere Gebühren gerechtfertigt seien.

Federica Toninello, Sprecherin der Bürgerinitiative Assemblea per la casa Venezia, kritisierte, dass die Gebühr zwar Geld in die Kassen der Stadt gebracht habe, jedoch das Problem des Massentourismus nicht gelöst wurde. Auch die US-Schriftstellerin Donna Leon, bekannt für ihre Venedig-Krimis, äußerte sich kritisch und meinte, die Behörden wollten den Tourismus nicht stoppen, sondern lediglich davon profitieren.

Die Notwendigkeit der Gebühr entstand, da die Unesco drohte, Venedig wegen des Massentourismus auf die Rote Liste des gefährdeten Weltkulturerbes zu setzen. Durch die Einnahmen konnte dies jedoch verhindert werden. Einheimische, Hotelgäste und Kinder unter 14 Jahren sind von der Gebühr ausgenommen und müssen weiterhin nichts bezahlen.

Venedig bleibt entschlossen, die Eintrittsgebühr beizubehalten und die Preise zu erhöhen, um den Massentourismus besser zu kontrollieren und die Lebensqualität der verbleibenden Einwohner zu verbessern. An besonders vollen Tagen sollen Tagesbesucher bis zu zehn Euro zahlen, um die Besucherströme zu lenken und die historische Stadt zu schützen. Die Stadtverwaltung hofft, dass durch diese Maßnahmen nicht nur finanzielle Mittel generiert, sondern auch die touristische Überlastung reduziert wird.

Wie sind die aktuellen Regelungen für Venedig ?

Ab 2024 müssen Tagesbesucher in Venedig eine Eintrittsgebühr zahlen. Diese Regelung wird an 29 Testtagen umgesetzt, beginnend am 25. April 2024 bis zum 5. Mai sowie an Wochenenden bis Mitte Juli. Die Gebühr beträgt fünf Euro pro Person und gilt nur für den historischen Kern Venedigs. Bereiche wie die kleineren Laguneninseln und Transitorte sind von der Gebühr ausgenommen.

Besucher müssen ihren Eintritt vorab online reservieren und erhalten einen QR-Code als Nachweis. Ohne diesen Nachweis drohen Strafen von bis zu 300 Euro. Ausgenommen von der Gebühr sind Kinder unter 14 Jahren, Hotelgäste und Personen mit bestimmten Befreiungen wie Einheimische und Menschen mit Behinderungen.

Weitere Informationen :
Eintrittspreise Venedig 2024